Begegnungen
Sonntagmorgen in der Bonsaiausstellung: auf Tischen die im Quadrat ca. 50x50 Meter aufgestellt sind
stehen die Bäumchen eines schöner als das andere .eins ist besonders schön es hat
rote Blüten ,die Wurzeln ,der Stamm mit dem Übergang in die Äste und die Form der
Krone ist einmalig. Ein Mann vermutlich der Besitzer dieses Kleinods stellt sich
neben mich, da wir uns nicht verstehen können betrachten wir eine gewisse Zeit gemeinsam diese
Schönheit,
Er schätzt meine Aufmerksamkeit und ich seine Kunst
Es ist auf dem von Laubbäumen umsäumter Platz mit der Bonsaiausstellung. Abends trifft sich
auch die Jugend da, es ist ruhig nur selten fährt ein Auto vorbei. unter einem Dach das aussieht
wie von einer Bußhaltestelle, sitzt eine alte Frau und blickt vor sich hin sie schaut mich nicht
an, ich grüsse mit „konnichiwa“ sofort grüsst Sie mit freudigem Gesicht zurück,
in angemessenem Abstand gehe ich an Ihr vorbei.
Um den Fuji-san besser sehen zu können machen wir auf der Rückfahrt von Hakone Pause in einer Raststätte. Vor uns zieht ein Fluss, der wenig Wasser führt vorbei, schräg durch das Bild verläuft in gerader Linie eine rote Autobahnbrücke mit grauen Stützen, links und rechts steht je ein Ahorn und in der Mitte sieht man schön den Berg. Die Leute schauen entzückt in Richtung des Berges. Jemand tippt mir sanft auf die Schulter, ein junger Mann sieht mir freundlich in die Augen und sagt feierlich in dem er zum Berg zeigt: „Fuji“.
Im Kiyomizu-Tempel steht ein Gestell aus alter Zeit mit drei verschieden schweren Gewichten, die
mit halb ausgestrecktem Arm zu ereichen sind. Das leichte und das mittlere Gewicht sind zu heben.
das Schwere schaffe ich nicht und wende mich ab. Einer von sechs junge Männer wollten es nach
mir auch probieren schaffte es aber auch nicht, da ging ich noch mal hin, der Junge entschuldigte
sich weil er annahm ich wäre noch nicht fertig ,da gab ich ihm zu verstehen „wir machen
das gemeinsam“ und zu zweit wuchteten unter begeistertem Beifall der Gruppe wir das Ding hoch.
Im Freilandmuseum „ansyu Asuke Yasiki“ macht eine alte Frau Sandalen die man kaufen kann
Sieglinde möchte sich über die Schuhgrößen informieren, eine Frau hinter ihr
sagt in reinem deutsch „es gibt nur Einheitsgrößen“ es stellt sich heraus
das Sie und ihr Mann gemeinsam in Tübingen studierten. Das Paar sprach über die schöne
Zeit in Deutschland. Die Frau zeigte Sieglinde aus dem Museum verschiedene für sie unbekannte
Küchengeräte und erklärte wie man damit umgeht, ich unterhielt mich mit dem Mann über
Tübingen, seine Umgebung und seinen „Gogen“ das sind die Ureinwohner Tübingens über
die werden so manche Witze erzählt.
An einem Brunnen „izumi“ ? im Park vom Tenryü-ji, hantiere ich mit der Schöpfkelle
um mich zu erfrischen. Hinter mir ist Mädchen- kichern zu hören, ich drehe mich um und
sehe in die fröhlichen Gesichter von elf jungen Damen, sie zeigen mir lachend das Friedenszeichen
spontan bespritze ich sie mit Brunnenwasser, so überrascht geben sie sich gespielt entrüstet
ich verbeuge mich als Entschuldigung, lache sie an und zeige ihnen meinerseits das Friedenszeichen
das begeistert die„Elfen“.
Ein alter Mann lädt uns ein, er möchte uns gerne seine Waffen zeigen. es ist der 86 jährige
Herr „Syunji Ota“ ich kenne ihn er wurde mir von Masafumi vorgestellt, er kümmert
sich um den Garten von Masafumis altem Haus in dem wir wohnen. Eine Straße weiter wohnt Herr
Ota. Er wartet auf uns wir begrüßen uns freundlich, er geht voraus, im Flur ziehen wir
wie üblich die Schuhe aus und folgen ihm die die Treppe hoch in ein reichlich möblierten
Wohnraum. Aus einer Truhe und verschiedenen Wandschränke holt er mehrere in wertvolle Tücher
eingeschlagene Lang- Katanas und Kurzschwerter Wakizashi hervor. Dabei bestaune ich die Kondition
des alten Mannes aus dem stand geht er in den Schneidersitz auf den Boden dabei hält er eine
Repräsentation Waffe die er mir übergibt mit der Aufforderung ich solle das Schwert aus
der Scheide ziehen. respektvoll kam ich der Aufforderung nach, die Klinge ist so scharf das man ein
Blatt Papier damit trennen kann. Danach zog ich mit seiner Bemerkung dies sei das älteste Schwert
der Stadt ein, mit seinem goldenem Familienwappen versehenem, reich verziertes Langschwert aus der
Scheide. nach und nach haben wir die komplette Waffensammlung gesichtet. Danach holte her Ota noch
sehr schön lackiertes Holzgeschirr und andere alte Gegenstände hervor auch sahen wir drei
bände mit original „utamaros“ aus dem 17 ten jahrhundert. Sein Großvater war
Samurai, von dem hat er diese Sachen bekommen. Wir haben einen Menschen kennen gelernt, der zu den
einflussreichsten Familien von Okazaki gehört. Zum Abschied bekam noch jeder ein Geschenk, so
erhielt Sieglinde von ihm einen Kimonogürtel „obi“ den seine Großmutter trug,
sie wollte das Geschenk nicht annehmen aber er meinte seine Großmuter wünscht sich, das
ihr Herz nach Deutschland geht.